Leipzig, EAST in GFZK-2, 04.04. – 07.06. 2009

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© 05.04.2009, Photographiedepot.de

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Die sechste Ausstellung im Rahmen des Carte Blanche Projektes der GfZK präsentiert die aktuelle Erweiterung der Fotosammlung von VNG – Verbundnetz Gas AG und einen Querschnitt ihrer Malerei- und Grafiksammlung.
Das Fotoarchiv der VNG zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen deutschen Fotokunstsammlungen. Sie stellt ein historisches Zeugnis eines gesellschaftlichen Wandels dar, denn sie dokumentiert die radikalen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen zwischen 1992 und 2000 in der ehemaligen DDR und danach. Dieser tief gehende Einblick in die jüngste Geschichte Deutschlands, mit dem Fokus auf Landschaft und Industrie, basiert auch wesentlich auf einem „Zeitvergleich“, der vor und nach 1989 in den Blick nimmt. Jedoch blieben wichtige historische Ereignisse im Herbst 1989 bisher außer Fokus. Diese, aus unterschiedlichen, biografischen Perspektiven gesehen, bilden nun den Schwerpunkt der neu erworbenen fotografischen Werke. Subjektiver Blick und dokumentarischer Aspekt sind für die Sammlungserweiterung gleichermaßen charakteristisch.

Leitgedanke ist das Prinzip der „Gleichzeitigkeit“. Dies wird, z. B. bei einer Vergleich der Beiträge von Gerhard Gäbler und Ursula Edelmann oder von Peter Oehlmann und Matthias Hoch deutlich: Am 2. September 1989 wird das neue (und das letzte) Schuljahr im sozialistischen Altenburg gefeiert (Gerhard Gäbler), währenddessen in Frankfurt am Main, das Museumsuferfest zu einer Manifestation des glänzenden „westlichen“ Leben wird (Ursula Edelmann). Am 11. Oktober guckt ein Mann vor den zeitlos anmutenden Kulissen von Stonehenge in England auf seine Armbanduhr (Peter Oehlmann), während in Leipzig die Montagsdemonstrationen den Lauf der Geschichte unwiederbringlich ändern sollten (Matthias Hoch). Diese „Parallelität“ der Geschehnisse, die auch sehr persönliche, sogar intime, Erfahrungen berücksichtigt, ermöglicht eine breitere Perspektive auf die historischen Ereignisse von 1989 als es ein eng angelegter Fokus zuließe. Die über 70 KünstlerInnen gehören unterschiedlichen Generationen und fotografischen Schulen an und verkörpern wichtige Positionen der internationalen Kunstszene.    

Die Sammlung zeitgenössischer Malerei und Grafik der VNG umfasst inzwischen mehr als 200 Arbeiten von vorwiegend jungen ostdeutschen KünstlerInnen, hauptsächlich AbsolventInnen der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Sie bildet einen repräsentativen Querschnitt bildkünstlerischer Handschriften unserer jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. Gleichzeitig kann die Sammlung auch als ein Dokument wichtiger Themen und Motive über den Zeitraum von 1990 bis 2008 verstanden werden. Ein großer Bestandteil der Sammlung sind Arbeiten auf Papier. Was am Anfang Budgetgründen geschuldet war, erwies sich jedoch als Glücksfall, da gerade Neues und Experimentelles oftmals zuerst auf dem Papier erprobt wird. Von den einzelnen KünstlerInnen wurden jeweils eine kleine Werkgruppe, aber auch Serien erworben. Auf diese Art und Weise konnten die künstlerische Position besser dargestellt und Arbeitsprozesse sichtbar gemacht werden. Inzwischen sind die meisten KünstlerInnen, deren Werke ihren Platz in der Malerei- und Grafiksammlung gefunden haben, international anerkannt.

Die VNG hat ihre Sammlungsaktivitäten als eines der ersten Unternehmen in den neuen Bundesländern bereits 1992 begonnen. Das Kunstengagement der Firma ist Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements zu dem auch Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Sport und Soziales zählen, wie z. B. im sozialen Bereich das Projekt Verbundnetz der Wärme zur Förderung des Ehrenamtes oder das Verbundnetz für Demokratie und Toleranz, das extremistischen Tendenzen in der Gesellschaft entgegenwirkt. Darüber hinaus werden junge SportlerInnen sowie Universitäten und deren Wissenschaftskooperationen unterstützt.

Carte Blanche VI:
VNG – Verbundnetz Gas AG
EAST (zu Protokoll)
Eröffnung am 03-APR-09, 19:00 Uhr
Kuratiert von Frank-Heinrich Müller und Christine Rink
in Zusammenarbeit mit Barbara Steiner und Ilina Koralova