Kathrin Senf Latali (Georgien), in den Bergen Swanetiens

Latali (Georgien), in den Bergen Swanetiens
Latali (Georgien), in den Bergen Swanetiens Latali (Georgien), in den Bergen Swanetiens

Die einfachste Art und Weise, in die Sowjetunion zu reisen, ohne Einladung und Meldepflicht bei russischen Behörden, bestand darin, ein Durchreisevisum für Rumänien zu beantragen. So taten es auch wir. Unser Ziel war Georgien. Diese Region war zu dieser Zeit voller Unruhe und Aufbegehren, eine Demonstration für die Unabhängigkeit Georgiens im April wurde blutig niedergeschlagen, schwelende Konflikte mit Abchasien und Südossetien …

Wir waren beeindruckt von diesem fernen, aufregenden Land, doch je näher wir dem Kaukasus kamen, je höher wir in die Berge Swanetiens hinaufstiegen, um so mehr glich unsere Reise im Raum einer Reise in die Zeit.

Zwei Brüder im Bergdorf Latali beherbergten uns viele Tage. Während sie mit den einfachsten Mitteln ihrer harten Arbeit nachgingen, erkundeten wir die Umgebung, der schneebedeckte Uschba (4737m) schien zum Greifen nahe. Zusammen mit der gesamten Dorfgemeinschaft begingen wir dort das Lataw-Fest zu Ehren der Toten.

Das an den steilen Hängen mit der Sense geschnittene Korn wurde auf einem ebenen Platz zusammengetragen und dort zum Dreschen vorbereitet. Jede Familie buk ihr eigenes Brot.